Wer sich für die Übernahme von Tieren aus dem Ausland entscheidet, muss dafür Sorge tragen, dass auch die vielen zurückgelegten Kilometer im Sinne des Tierschutzes gefahren werden. Das bedeutet nicht nur einen tiergerechten Transport, sondern auch einen Beitrag für den Seuchenschutz, damit Tiertransporte nicht zum Gesundheitsrisiko für die heimischen Tiere werden.
Retriever in Not e.V. / Liberty for Dogs organisiert internationale Touren deshalb in enger Kooperation mit dem für unsere Arbeit zuständigen Amtstierarzt.
Schon lange vor dem Inkrafttreten einer neuen EG-Verordnung für die Einreisebestimmungen von Hunden aus dem Ausland (VO 388/2010 EG Abl L 114/3 v. 7.5.2010 1), die am 27.5 2010 geltendes Recht wurde, hat sich unser Team deshalb mit dem System TRACES (engl. Traces, deutsch Spuren) beschäftigt und begonnen, alles in die Wege zu leiten, damit in Zukunft alle unsere Tiertransporte transparent und überprüfbar durchgeführt werden können.
TRACES (Trade Control and Expert System) ist ein Datenbanksystem, mit dem der gesamte europaweite Tierverkehr – lebende Tiere und Tierprodukte – überwacht wird. Mit diesem eigentlich zum Schutz vor Seuchen und Infektionsgefahren eingeführten System werden die inländischen und ausländischen Veterinärbehörden übersichtlich vernetzt. Die Gesundheitsbescheinigungen sind elektronisch erfasst und jederzeit von jedem Ort aus abrufbar. Dabei sind die verschiedenen Sprachen in der EU berücksichtigt, um maximale Transparenz zu schaffen.
In enger Zusammenarbeit mit unserem Amtsveterinäramt sowie vor allem unseren ausländischen Partnerorganisationen und den für sie zuständigen Behörden konnten in der Vergangenheit alle notwendigen Vorkehrungen und Vereinbarungen getroffen werden, um zukünftig über TRACES vernetzt zusammenarbeiten zu können. Eine Transportgenehmigung für jedes unserer Fahrzeuge und jeden unserer Fahrer liegt vor.
Wenn Retriever in Not e.V. / Liberty for Dogs jetzt für die internationalen Notfälle einer unserer Partnerorganisationen Pflegestellen anbieten kann, beginnen die Vorbereitungen für die Einfuhr nach Deutschland. Die Hunde werden vor Ort tierärztlich untersucht und im Tierheim in Quarantäne gesetzt. Von der im Ausland zuständigen Veterinärbehörde werden sämtliche Bescheinigungen für die Ausreise erstellt. Schon bevor die Abholung ansteht, wird der zuständige Amtstierarzt in Deutschland informiert und erhält im Vorfeld eine Liste mit allen Hunden, die Retriever in Not / Liberty for Dogs in Obhut nehmen wird, und die dazu alle notwendigen Informationen (wie Name, Chipnummer der Hunde, Transportweg, Fahrzeug- und Fahrerdaten u.a.).
Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs holt die ausgedienten Zuchthunde, auch von ausländischen Tierheimen, nur noch mit eigenen klimatisierten Transportfahrzeugen ab, um den Hunden beste Transportbedingungen zu gewährleisten und für die Tiere den Reisestress, so weit es geht, zu reduzieren. Dabei gelten die aktuellen Transportbedingungen. Jeder Hund erhält eine Transportbox in der für ihn angemessenen Größe. Jede Box wird mit einer Decke und ausreichend frischem Wasser ausgestattet. Die Hunde werden auf den oft langen Fahrten gut versorgt. Für die regelmäßigen Pausen sind ausreichend frische Unterlagen an Bord sowie Putzmittel, so dass Unreinheiten immer entfernt werden können. Die Hunde reisen sauber und komfortabel, und, das ist vor allem im Sommer wichtig, bei angenehmen Temperaturen. Wegen der hohen Außentemperaturen werden viele Transporte nachts durchgeführt, auch weil die Hunde dann ruhig sind und den Großteil der Fahrtzeit einfach verschlafen.
Bei der Ankunft in Deutschland werden die Tiertransporte in Zusammenarbeit mit dem Amtsveterinär stichprobenweise abgenommen und die Vollständigkeit der Transportpapiere und der Zustand der Hunde nochmals überprüft.