Das Team von Retriever in Not e.V. arbeitet ehrenamtlich. (Zur Organisation von Retriever in Not e.V. lesen Sie bitte unsere Seite Der Verein.) Ob im Vermittlungsteam, in der Pflegestellenbetreuung oder an der Fahrtkettenfront haben die Teamler von RiN und Liberty for Dogs alle Hände voll zu tun und sind trotz Beruf und Familie fast rund um die Uhr für die Hunde im Einsatz.
Das Pflegestellennetzwerk sucht für die uns gemeldeten Notfallhunde die passenden Pflegestellen, meist unter großem Zeitdruck, und immer mit der Sorge im Nacken, was mit den Hunden passiert, die RiN nicht aufnehmen kann. Unsere Logistiker vom Fahrtkettenteam sorgen dafür, dass die Hunde vom Sammelpunkt, zu dem die Hunde im RiN Bus gefahren werden, zu ihren Pflegestellen in ganz Deutschland kommen. Die Teamler von der Pflegestellenbetreuung kümmern sich um die aufgenommenen Hunde und beraten die Pflegefamilien im Fall von Krankheit oder anderen Auffälligkeiten. Das Vermittlungsteam führt Gespräche mit Bewerbern für unsere Notfallhunde und bringt Hunde und Adoptivfamilien zusammen. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag über Vermittlung. Nach der Adoption kümmern sich wieder andere Teamler um die Nachbetreuung unserer Schützlinge.
Unsere Retriever in Not sind zu einem Teil Abgabehunde, die uns aus Familien oder von Tierschützern gemeldet werden. Allein in 2007 wurden uns über 400 Hunde von ihren Familien zur Abgabe angetragen. Manchmal stellt sich im Telefonat heraus, dass für den Hund auch eine andere Lösung gefunden werden kann. Manche Hunde können wir gar nicht aufnehmen, weil uns dafür die geeigneten Pflegestellen fehlen, zum Beispiel wenn es sich um besondere Problemhunde oder bissige Hunde handelt. Kommt es zu einer Abgabe an Retriever in Not, sind in der Regel lange Telefongespräche vorausgegangen, in denen alles versucht wurde, dem Hund die Trennung von seiner Familie zu ersparen. Ein RiN-Mitglied besucht dann den Hund und gibt eine Einschätzung ab, nach der das Pflegestellennetzwerk die richtige Pflegefamilie für ihn suchen kann. Oft genug muss auch noch eine Fahrtkette gebastelt werden, um den Hund von Nord nach Süd oder umgekehrt zu fahren. Und nicht selten geschieht es, dass die Abgabefamilie sich in letzter Sekunde doch noch dafür entscheidet, den Hund zu behalten. Das sind Momente, wo das RiN Team jedes Mal aufatmet, obwohl die Arbeit vieler Stunden nun umsonst gewesen ist.
Das Herzstück der Arbeit von Retriever in Not e.V. ist die Sorge um die ehemaligen Zuchthündinnen und Deckrüden aus Vermehrerfarmen und Massenzuchten. Die ausrangierten Elterntiere der Welpen aus dem Hundehandel, die in Kleinanzeigentexten günstig angeboten oder gleich in großen Gruppen ins Ausland verkauft werden, haben ihr bisheriges Dasein als Gebärmaschinen und Befruchter verbracht. Auch der Hundemarkt ist kurzlebigen Moden unterworfen, angesagte Rassen „dürfen“ bleiben, die anderen „müssen“ gehen. Hündinnen, die schon 100 Welpen geworfen haben, werden verschachert, manchmal an andere Vermehrer, die noch skrupelloser sind als die Verkäufer. Kranke Hunde und solche, die nicht profitabel sind, werden entsorgt.
Wie die Hunde zu Retriever in Not kommen, lesen Sie unter Freiheit für Zuchthunde und Vermehrerhunde bei RiN und Liberty for Dogs.
Wir vermitteln unsere Notfälle nur mit einem Tierschutzvertrag und gegen die Zahlung eines Tierschutzbeitrags. Neben den Spendengeldern dient der Tierschutzbeitrag ausnahmslos zur Finanzierung unserer Arbeit für die Hunde. Viele kranke und alte Hunde in unseren Pflegefamilien könnten nicht tierärztlich behandelt werden, wenn das Geld von jungen und gesunderen Hunden nicht die Kosten tragen würde. Wir staffeln unsere Tierschutzbeiträge nach dem Solidarprinzip. Was es damit auf sich hat, haben wir im Beitrag Tierschutzbeitrag – was ist das eigentlich? zusammengestellt.
In der Regel werden alle Hunde vor der Vermittlung kastriert. Ist dies nicht möglich, besteht Retriever in Not e.V. bei der Vermittlung seiner Schützlinge, wie fast alle Tierschutzvereine, auf einer Kastrationsvereinbarung, die in den Tierschutzverträgen niedergelegt und von den Adoptivfamilien unterschrieben wird. Im Tierschutzvertrag wird eine Frist vereinbart, innerhalb derer der Hund in einer Tierklinik oder bei einem Tierarzt zur Kastration vorgestellt werden muss. Eine Begründung und Diskussion unserer Kastrationsforderung finden Sie im Beitrag Reizthema Kastration.
Unsere Hunde sind alle geimpft und gechipt, und wurden in der Pflegefamilie wenn notwendig tierärztlich betreut. Sie sind in der Regel nicht HD geröntgt und haben grundsätzlich keine Zuchtpapiere. Wir klären Sie über alle uns bekannt gewordenen Erkrankungen des Hundes auf, aber wir können keine Gesundheitsgarantie für den Hund geben. Bei Hunden aus dem südlichen Ausland empfehlen wir einen erneuten Mittelmeercheck 6 Monate nach Einreise des Hundes, um sicher abzuklären, ob sich das Tier an einer der so genannten Mittelmeerkrankheiten infiziert hat. Lesen Sie hierzu das Thema Mittelmeerkrankheiten.
Wer sich für die Übernahme von Tieren aus dem Ausland entscheidet, muss dafür Sorge tragen, dass auch die vielen zurückgelegten Kilometer im Sinne des Tierschutzes gefahren werden. Das bedeutet nicht nur einen Tier gerechten Transport, sondern auch einen Beitrag für den Seuchenschutz, damit Tiertransporte nicht zum Gesundheitsrisiko für die heimischen Tiere werden. Retriever in Not e.V. / Liberty for Dogs organisiert internationale Touren deshalb immer in enger Kooperation mit dem für unsere Arbeit zuständigen Amtstierarzt. Mehr Infos über unsere Transporte nach dem TRACES-System finden Sie unter Tiertransporte.